Karnevalsteam macht ordentlich Ramba Zamba

Am Freitag hatte das Karnevalsteam der Meinkenbrachter kfd alle Närrinnen und Narren zu „Ramba Zamba in der Pampa“ eingeladen. Viele Meinkenbrachter und auswärtige Gäste fanden den Weg in die kleine Halle, um bei Sketchen, Tänzen und Musik einen kurzweiligen Abend zu verbringen.

Zur Begrüßung läuteten in diesem Jahr die Kirchenglocken. Festlich und besonders chic zog das 10-köpfige Team zur Trauung auf die Bühne. Trotz toller Zeremonie war das Brautpaar nicht bereit den Bund fürs Leben zu schließen und so schloss man probehalber eine Schnupperehe ohne weitere Verpflichtungen bis in den nächsten Herbst.

Im Verlauf des Abends traten mehrere wortkarge Männer auf. Da die Frauen mit diesen Partnern nicht mehr viel anfangen konnten, waren sie froh, dass ein neues EU-Förderprogramm ihnen die Möglichkeit zum Abwracken und anschließendem Neuerwerb gab. Vorher wurde das starke Geschlecht natürlich von einer zertifizierten Technikerin auf Herz und Emotionen geprüft. Auch eine geschäftstüchtige Gebrauchtmännerhändlerin war in der Halle unterwegs und auf der Suche nach Typen mit Schäden. Die bot an Bestpreise zu bezahlen, selbst wenn die Männer bereits Macken hätten.

Musikalisch aufgelockert wurde das Programm von zwei jungen Gardetänzerinnen, die eine eigens für die kleine Bühne einstudierte Choreographie zeigten und nach viel Applaus sogar noch eine Zugabe boten.

Sportlich ging es mit vier singenden Damen weiter, die mit Hulahoop und viel Elan versuchten ihren Speck weg zu kriegen. Als sich das als zu anstrengend herausstellte wurden die Vier kreativ und besorgten sich luftgefüllte (Schwimm-)Reifen, die über ihrem Hüftgold genau richtig saßen. Die Sängerinnen wurden von einer eigens aus Westenfeld angereisten Gitarristin begleitet, die bei den Damen den Takt hielt.

Der ganz traditionelle Meinkenbrachter Dorfklatsch fehlte auch in diesem Jahr nicht und erinnerte an die schönsten Missgeschicke der Meinkenbrachter Bürger. Spätestens jetzt waren alle Anwesenden über die Peinlichkeiten des letzten Jahres informiert und konnten nochmal über sich oder den Nachbarn schmunzeln.

Neben Darbietungen über die Liebe im Allgemeinen und die lieben Männer im Besonderen gab es noch zwei weitere Sketsche mit medizinischem Hintergrund. Einmal waren es Männer, die mit Wehwehchen kämpfen mussten und denen ein Arzt mit einfallsreichen und alternativen Behandlungsmethoden Besserung verschaffen konnte. Die männlichen Gäste im Publikum litten vermutlich stark mit ihren Geschlechtsgenossen mit und dürften sich die Lehren zur Dosierung einer verschriebenen Medikation und den Rat über leere Zementsäcke zu Herzen genommen haben. Aber auch Frauen mit Schmerzen jeglicher Art wurden fachmännisch beraten und mit bestem Wissen zu den fachlich richtigen Ärzten verwiesen.

Dass das Karnevalsteam sich auch mit den neuen Medien, Partnervermittlung im Internet und dergleichen auskennt, wurde deutlich, als vor versammelten Publikum das perfekte Dating-Profil angelegt wurde. Und sogar vor dem Einsatz von KI scheuten sich die Frauen nicht, ließen sie sich doch ein Ramba-Zamba-Lied texten, mit Musik hinterlegen und in den Umbaupausen abspielen. Insgesamt boten die zehn Meinkenbrachter Damen wieder ein abwechslungsreiches und gelungenes Programm mit 13 Programmpunkten.

„Wir werden immer professioneller: Dieses Jahr haben wir uns sogar Perückenständer angeschafft, um die mehr als 20 verschiedenen Langhaarperücken hinter der Bühne zu ordnen.“

Neben vollen Kleiderständern mit besonders ausgefallener und glitzernder Mode stapelten sich bei den Frauen Schuhe, Schilder und viele Requisiten.

„Alles was wir brauchen, tragen wir in den Wochen vor Karneval in der Schützenhalle zusammen. Manchmal suchen wir sogar noch im Container auf dem Wertstoffhof nach Requisiten. Das ist unser Anspruch: ein ansprechendes Bühnenbild mit Liebe zum Detail!“

Die Arbeit, die die Frauen ab November in die Auswahl der Stücke, die Verteilung der Rollen, das Zusammensuchen von Verkleidung und Requisiten stecken zeigte sich in einem 2,5-stündigem Programm.

„Seit unsere Männer uns zum Jahreswechsel die Bühne aufgebaut haben, proben wir einmal wöchentlich unsere Stücke. Da wir unsere Texte fast auswendig sprechen und wir alle mindestens drei Rollen haben, gibt es viel zu Proben. Nebenher kümmern wir uns um die Plakate, die Musik und die Vorstandsfrauen zusätzlich noch um die Organisation des gesamten Abends.“

Nach so viel Arbeit genossen die Spielerinnen nach dem Programm das „Bad in der Menge“ und feierten mit dem Publikum bis spät in die Nacht.